Nachgefragt Intro
Nachgefragt – Was Forscher antreibt und woran sie arbeiten
Nachgefragt Dr. Ottaviano Ruesch
HERR RUESCH, WAS LERNEN WIR VOM MARS ÜBER DIE ERDE?
durch Plattentektonik, Vulkanismus und die Wetterküche in ihrer dichten Lufthülle ständig veränderte, erstarrte der Mars mit der Zeit, und vor allem das Oberflächengestein veränderte sich kaum mehr. „Steine sind für Geologen wie Bücher aus der Vergangenheit“, sagt Ruesch. „In denen des Mars können wir womöglich nachlesen, welche Umständeherrschten, als sich auf der Erde die ersten Einzeller formten. Wir wollen den Kontext verstehen, in dem aus organischem Material Leben hervorgehen kann.“ Der ESA-Rover wird auf der Tiefebene Oxia Planum unterwegs sein, von deren Tongestein die Forscher wissen, dass es rund 3,9 Milliarden Jahre alt ist. „Wir werden alles bis ins kleinste Detail analysieren; von der Topographie der Oberfläche bis zur Mineralogie und Chemie des Gesteins“, sagt Ruesch.
Dr. Ottaviano RueschDer Schweizer Geologe Dr. Ottaviano Ruesch hat im niederländischen Noordwijk für die Europäische Weltraumorganisation ESA und in Greenbelt, USA, für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA geforscht. Als Sofja Kovalevskaja-Preisträger leitet er nun am Institut für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sein eigenes Forschungsprojekt.
Nachgefragt Dr. Marta Brković Dodig
FRAU BRKOVIĆ DODIG, WARUM SOLLTEN KINDER IM MUSEUM EIN HOCHHAUS BAUEN?
Dr. Marta Brković DodigDr. Marta Brković Dodig ist Assistenzprofessorin für Architektur an der Universität Union – Nikola Tesla in Belgrad, Serbien. Derzeit forscht sie als Humboldt-Forschungsstipendiatin am Institut für Stadt- und Regionalplanung der Technischen Universität Berlin.
Nachgefragt Dr. Mathieu Casado
HERR CASADO, WAS VERRÄT DAS EIS DER ANTARKTIS ÜBER DEN KLIMAWANDEL?
Dr. Mathieu CasadoDer französische Humboldt-Forschungsstipendiat Dr. Mathieu Casado forscht zurzeit an der Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts.
Nachgefragt Dr. Katarzyna Marciniak
FRAU MARCINIAK, WIE BEEINFLUSSEN NEPTUN, HERKULES UND CO. BIS HEUTE DIE KINDER DER WELT?
nur ein europäisches Kulturerbe. Die neuseeländische Künstlerin Marian Maguire verbindet in ihrer Arbeit die Figur des Herkules mit Maori-Traditionen. Auch die globale Populärkultur haben die antiken Mythen durchdrungen. So basiert der Stoff von „Die Schöne und das Biest“ auf der Geschichte von Eros und Psyche. Es zeigt sich: Die Erzählmuster des Mythos bieten eine universale Thematik, wie etwa die Suche nach Liebe und inneren Werten im Falle von „Die Schöne und das Biest“. Die Götter- und Heldensagen erfassen Archetypen menschlichen Fühlens und Handelns und stiften so gerade für Heranwachsende Identität, Sinn und Orientierung. „Jede neue Adaption hält die Antike in unserem kulturellen Gedächtnis lebendig, sie ist universal und verankert uns in einem lokalen Kontext. Die Figuren und Narrative bilden einen Kommunikationscode, der Ländergrenzen und Generationen überschreitet. Wer ihn lesen gelernt hat, erhält Zugang zur mythischen Gemeinschaft, die auf humanistischen Werten gebaut ist“, so Katarzyna Marciniak